Haus- und Grundstückshaftpflicht

Verursachte Schäden, die auf Mangel der Verkehrssicherungspflicht oder gegen die Instandhaltungspflicht einer Immobilie verstößt, ist der Eigentümer gegenüber dem Geschädigten lt. §833 BGB zum Schadenersatz verpflichtet. Außer du kannst beweisen das im Schadensfall die im Verkehr erforderliche Sorgfaltspflicht nicht verletzt wurde – auch wenn dich keine Schuld trifft.

Ein Bauvorhaben bringt zahlreiche Herausforderungen und Risiken mit sich. Von der Planung über die Durchführung bis hin zur Fertigstellung können unvorhergesehene Ereignisse und Unfälle auftreten, die erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Als Bauherr trägst du die Verantwortung für die Sicherheit und Ordnung auf deiner Baustelle. Daher ist es unerlässlich, sich gegen mögliche Schäden abzusichern, die durch Bauarbeiten an Dritten oder deren Eigentum entstehen können.

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung bietet dir umfassenden Schutz und übernimmt die Kosten für Schadensfälle, die während der Bauphase auftreten. Sie sichert dich gegen finanzielle Risiken ab und gewährleistet, dass unvorhergesehene Zwischenfälle nicht zu existenzbedrohenden Belastungen führen. In dieser Einführung wird erläutert, warum die Bauherrenhaftpflichtversicherung unverzichtbar ist und welche zentralen Aspekte du bei ihrer Auswahl und Nutzung beachten solltest.

Warum ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung Sinnvoll?

Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ist unerlässlich, weil sie dich als Haus- oder Grundbesitzer vor den finanziellen Folgen von Schadensersatzansprüchen Dritter schützt, die aufgrund von Personen- oder Sachschäden entstehen können, die auf deinem Grundstück auftreten. Hier sind einige Gründe, warum du eine solche Versicherung brauchst:

  • Haftung als Eigentümer: Als Eigentümer trägst du die Verantwortung dafür, dass von deinem Grundstück keine Gefahren für andere ausgehen. Wenn Personen oder Sachen aufgrund von Mängeln oder Unfällen auf deinem Grundstück zu Schaden kommen, könntest du haftbar gemacht werden. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung deckt die Kosten für Schadensersatzansprüche ab, die sich daraus ergeben.
  • Finanzieller Schutz: Ohne eine Haftpflichtversicherung müsstest du die Kosten für Schadensersatzforderungen aus eigener Tasche begleichen, was finanziell sehr belastend sein kann. Die Versicherung übernimmt diese Kosten für dich und schützt dein Vermögen vor erheblichen Einbußen.
  • Schutz für vermietete Immobilien: Wenn du Immobilien vermietest, bist du für die Sicherheit deiner Mieter und ihrer Besucher verantwortlich. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung schützt dich vor Haftungsansprüchen, die sich aus Mängeln oder Unfällen in der vermieteten Immobilie ergeben können.
  • Abdeckung von Risiken: Egal, ob es sich um ein bebautes oder unbebautes Grundstück handelt, es besteht immer das Risiko, dass Personen oder Sachen durch dein Eigentum zu Schaden kommen, sei es durch herabfallende Äste, ungesicherte Baugruben oder andere Gefahrenquellen. Die Versicherung deckt diese Risiken ab und bietet dir einen umfassenden Schutz.

Insgesamt ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ein wichtiger Schutzmechanismus, der dich vor den finanziellen Risiken von Haftungsansprüchen im Zusammenhang mit deinem Grundstück schützt.

Wer benötigt eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung?

Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ist für alle Haus- und Grundbesitzer von großer Bedeutung. Sie schützt dich vor den finanziellen Folgen von Schadensersatzansprüchen, die Dritte aufgrund von Personen- oder Sachschäden stellen können, die auf deinem Grundstück entstehen. Diese Versicherung ist besonders wichtig für:

  • Eigentümer von Immobilien: Wenn du Eigentümer eines Hauses, einer Wohnung oder eines Grundstücks bist, bist du rechtlich dafür verantwortlich, dass von deinem Eigentum keine Gefahr für andere ausgeht. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die aufgrund von mangelhaften Zuständen oder Unfällen auf deinem Grundstück entstehen.
  • Vermieter: Als Vermieter trägst du die Verantwortung für die Sicherheit deiner Mieter und deren Besucher. Die Versicherung schützt dich vor Haftungsansprüchen, die sich aus Mängeln oder Unfällen in der vermieteten Immobilie ergeben können.
  • Grundeigentümer: Auch wenn du nur ein unbebautes Grundstück besitzt, kann eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung sinnvoll sein. Denn auch hier besteht das Risiko, dass Personen oder Sachen durch dein Eigentum zu Schaden kommen, sei es durch herabfallende Äste, ungesicherte Baugruben oder andere Gefahrenquellen.

Kurz gesagt, jeder, der Eigentum besitzt oder vermietet, sollte eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung in Betracht ziehen, um sich vor den finanziellen Risiken von Haftungsansprüchen zu schützen.

Welche Pflichten muss du als Immobilienbesitzer nachkommen?

Als Eigentümer einer Immobilie hast du zwei wichtige Pflichten zu erfüllen:

Verkehrssicherungspflicht: Das bedeutet, dass du regelmäßige Kontrollen durchführen musst, um sicherzustellen, dass weder deine Mieter noch andere Personen im Haus zu Schaden kommen. Wenn du deine Verkehrssicherungspflicht vernachlässigst und ein Schaden entsteht, übernimmt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung die Haftung. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Im Winter vernachlässigt ein Vermieter seine Streupflicht, wodurch ein Spaziergänger auf seinem Grundstück ausrutscht und sich den Oberschenkel bricht. Der Geschädigte fordert Schmerzensgeld, Verdienstausfall und Reinigungskosten.
  • Im Treppenhaus wurde frisch gewischt, und ein Besucher des Mieters rutscht aus und stürzt die Treppe hinunter. Der Geschädigte verlangt Schmerzensgeld und Verdienstausfall.

Instandhaltungspflicht: Du bist verantwortlich dafür, Mängel am Gebäude und auf dem Grundstück zu beseitigen, damit keine Schäden entstehen. Wenn dennoch ein Schaden auftritt, greift die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ein. Hier sind zwei Beispiele:

  • Wenn ein Dachziegel vom Dach fällt und ein darunter parkendes Fahrzeug beschädigt, muss der Geschädigte seine Reparaturkosten und Leihwagengebühren geltend machen.
  • Wenn du deine Baumpflege vernachlässigst und Teile der Baumkrone in einer stürmischen Nacht auf das Terrassendach des Nachbarn stürzen, kann der Nachbar Schadenersatzansprüche für die Reparatur geltend machen.

 

Im Schadensfall kommst du als Eigentümer für die entstandenen Schäden und Verletzungen auf, sofern diese auf Vernachlässigung deiner Verkehrssicherungspflicht oder Instandhaltungspflicht zurückzuführen sind. Wenn du deine Pflichten nicht erfüllst und ein Schaden eintritt, übernimmt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung die Haftung.

Was ist in der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung versichert?

Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung deckt die Haftung des Versicherungsnehmers als Eigentümer von Immobilien ab. Sie schützt vor den finanziellen Folgen von Schadensersatzansprüchen Dritter aufgrund von Personen- oder Sachschäden, die auf dem versicherten Grundstück auftreten. Dies umfasst unter anderem:

  • Personenschäden: Kosten für Verletzungen oder Schäden an Personen, die auf dem versicherten Grundstück entstanden sind, beispielsweise durch Stürze, Ausrutschen oder andere Unfälle.
  • Sachschäden: Entstandene Schäden an fremdem Eigentum aufgrund von Mängeln oder Unfällen auf dem versicherten Grundstück, wie beispielsweise Beschädigungen an Fahrzeugen oder Gebäuden.
  • Vermögensschäden: Schäden, die Dritten aufgrund von Mängeln oder Unfällen auf dem versicherten Grundstück entstehen und finanzielle Verluste verursachen, wie zum Beispiel Betriebsunterbrechungen oder Einkommensverluste.

Die genauen Bedingungen und der Umfang der Deckung können je nach Versicherungsvertrag variieren. Es ist wichtig, die Police sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass die gewünschten Risiken abgedeckt sind.

Welche Klauseln lassen sich in der Haus- und Grundstückshaftpflicht zusätzlich einschließen?

Die Haus- und Grundstückshaftpflicht bietet für Wohnungseigentümergemeinschaften, Vermieter, Hausverwalter und Besitzer von Heizöltanks spezielle Deckungserweiterungen an. Hierzu zählen:

Forderungsausfalldeckung

Werden Ansprüche eines Mieters gegenüber der beauftragten Hausverwaltung einer Wohnungseigentümergesellschaft gelten gemacht, kann durch den zusätzlichen Einschluss der Klausel – Abhandenkommen von Sachen – abgedeckt werden.

Anlagen der regenerativen Energieerzeugung

lassen sich zusätzlich in der Grundstücks-Haftpflichtversicherung einschließen. Hierzu zählen: Photovoltaik- und Solaranlagen, Erdwärme-, Wasser- und Luftwärmeanlagen, Mini-Blockheizkraftwerke und Kleinwindkraftanlagen.

Abhandenkommen von Sachen

Werden Ansprüche eines Mieters gegenüber der beauftragten Hausverwaltung einer Wohnungseigentümergesellschaft gelten gemacht, kann durch den zusätzlichen Einschluss der Klausel – Abhandenkommen von Sachen – abgedeckt werden.

Gewässerschaden-Anlagen-Risiko

Die Grundstückshaftpflicht bietet die Möglichkeit einer Ergänzung des Gewässerschaden-Anlagen-Risiko, worüber Heizöltanks oder Flüssiggastanks miteinschließen lassen. Hier ist allerdings anhand der geltenden Versicherungsbedingung zu überprüfen bis zu welchem Fassungsvermögen Versicherungsschutz gewährt wird.

Ansprüche untereinander

Ansprüche die zwischen dem Wohnungseigentümer, Teileigentümer oder die einer Hausverwaltung entstehen und gegenüber dem Versicherer angemeldet werden, lassen sich durch die Deckungserweiterung – Ansprüche untereinander – in der Haus- und Grundbesitzer-Haftpflicht einschließen.

Allmählichkeitsschäden

Haftpflichtansprüche die durch Allmähliche Einwirkung von Temperatur, Gasen, Dämpfen oder Feuchtigkeit und von Niederschlägen (Rauch, Ruß, Staub und dergleichen) aus Sachschäden entstehen.

Baumaßnahme

lassen sich je nach Tarif bis zu einer bestimmten Versicherungssumme absichern. Bitte die geltenden Tarifbestimmung prüfen.

Wann tritt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung nicht ein?

In der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung sind bestimmte Schäden und Risiken nicht abgedeckt. Dazu gehören:

  • Schäden zwischen versicherten Personen: Die Versicherung deckt keine Schäden ab, die zwischen den versicherten Personen auftreten, wie zum Beispiel Schäden zwischen Mietern in derselben Immobilie.
  • Schäden an fremden Sachen: Schäden an gemieteten, geliehenen oder gepachteten Gegenständen sind nicht versichert.
  • Umweltschäden: Ansprüche aus Umweltschäden, wie beispielsweise Ökoschäden, sind in der Regel nicht inbegriffen.
  • Schwammbildung: Schäden durch Schwammbildung sind von der Versicherung nicht gedeckt.
  • Schäden durch alternative Energiequellen: Die Versicherung übernimmt normalerweise keine Schäden durch Photovoltaik- oder Solaranlagen.
  • Schäden am gemeinschaftlichen Eigentum: Schäden am gemeinschaftlichen Eigentum in Mehrfamilienhäusern sind nicht versichert.
  • Überschwemmungen: Schäden durch Überschwemmungen stehender oder fließender Gewässer sind in der Regel ausgeschlossen.

Es ist wichtig, diese Ausschlüsse bei der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung zu beachten und gegebenenfalls zusätzliche Versicherungen in Betracht zu ziehen, um sich gegen diese Risiken abzusichern.

Warum es ratsam sein kann, zusätzlich zur Privathaftpflicht eine eigenständige Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht abzuschließen

Nein, die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht ist in der Regel nicht automatisch in deiner Privathaftpflichtversicherung enthalten. Deine Privathaftpflicht bietet normalerweise Schutz für Schäden im privaten Bereich, wie beispielsweise Schäden, die du als Mieter verursachst. Wenn du jedoch Eigentümer einer Immobilie oder eines Grundstücks bist, brauchst du zusätzlich eine separate Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung, um für Haftpflichtansprüche im Zusammenhang mit deinem Besitz abgesichert zu sein.

Wonach berechnet sich der Beitrag in der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung?

Der Beitrag in der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung richtet sich in der Regel nach verschiedenen Faktoren, darunter:

  1. Versicherungssumme: Die Höhe der Versicherungssumme, also die maximale Deckungssumme für Haftpflichtansprüche, beeinflusst den Beitrag. Je höher die Versicherungssumme, desto höher in der Regel auch der Beitrag.
  2. Art der Immobilie: Der Beitrag kann je nach Art der Immobilie variieren. Zum Beispiel kann eine Haftpflichtversicherung für ein Einfamilienhaus einen anderen Beitrag haben als für ein Mehrfamilienhaus oder Gewerbeimmobilie.
  3. Lage der Immobilie: Die geografische Lage der Immobilie kann ebenfalls den Beitrag beeinflussen. In Regionen mit höherem Risiko für bestimmte Schadensarten können die Beiträge entsprechend höher ausfallen.
  4. Versicherungsumfang: Der Umfang der Versicherungsleistungen, einschließlich optionaler Zusatzdeckungen oder Selbstbeteiligungen, kann den Beitrag beeinflussen.
  5. Vorversicherung und Schadenhistorie: Die Schadenhistorie des Versicherungsnehmers sowie mögliche Vorversicherungen können ebenfalls eine Rolle spielen. Ein negativer Schadenverlauf oder fehlende Vorversicherungen können zu höheren Beiträgen führen.

Es ist wichtig, dass diese Faktoren von Versicherung zu Versicherung variieren können. Daher ist es ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen und sich von einem Versicherungsberater beraten zu lassen, um den optimalen Versicherungsschutz zu finden.

Fazit

Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ist wichtig für dich als Immobilien- oder Grundstückseigentümer. Sie schützt dich vor Haftpflichtansprüchen, die aus Schäden resultieren, die durch dein Eigentum an Gebäuden oder Grundstücken entstehen. Zum Beispiel deckt sie Schäden an Personen oder Sachen ab, die auf deinem Grundstück auftreten können. Besonders wenn du Vermieter bist oder Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeimmobilien besitzt, ist diese Versicherung entscheidend. Sie schützt dich vor finanziellen Risiken im Falle von Schadensersatzansprüchen. Durch den Abschluss einer Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung kannst du sicherstellen, dass du im Falle von Schadensfällen angemessen abgesichert bist und nicht persönlich für entstandene Schäden haftbar gemacht wirst.

Welche zusätzlichen Versicherungen sind zu empfehlen?

Gewässerschadenhaftpflichtversicherung

Als Besitzer eines Heizöltanks oder einer anderen privat genutzten Anlage zur Lagerung von gewässerschädlichen Stoffen, wirst du im Schadensfall für Folgen eines Umwelt- bzw. Gewässerschadens zum Schadenersatz haftbar gemacht -auch wenn dich keine Schuld trifft. Es sind sowohl Personen-, Sach- und Vermögensschäden abgedeckt.

Wohngebäudeversicherung

Als Eigentümer bist du unterschiedlichsten Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagelschäden ausgesetzt. Auch die in den letzten Jahren zunehmenden Unwetterkatastrophen führen zu immer heftigeren Schäden, die zum finanziellen Bankrott führen. Eine Leistungsstarke Gebäudeversicherung schützt dich jedoch vor erheblichen finanziellen Folgen.

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