Die Bauleistungsversicherung ist eine Art Versicherung, die Bauunternehmen, Bauherren und Bauherrinnen sowie andere am Bau beteiligte Parteien absichert. Sie deckt Schäden an Bauwerken während der Bauphase ab, die durch verschiedene Risiken verursacht werden können, darunter Feuer, Diebstahl, Vandalismus, Naturkatastrophen und menschliches Versagen. Durch den Abschluss einer Bauleistungsversicherung können Bauprojekte vor finanziellen Verlusten geschützt werden, die durch unvorhergesehene Ereignisse während des Bauprozesses entstehen könnten.
Bauleistungsversicherung

Sinn und Zweck der Bauleistungsversicherung:
Eine Bauleistungsversicherung ist für Bauherren, Bauunternehmen und alle am Bau Beteiligten sinnvoll. Das schließt Architekten, Ingenieure, Subunternehmer und Lieferanten mit ein. Da Bauprojekte mit verschiedenen Risiken verbunden sind, wie z.B. Feuer, Diebstahl, Vandalismus, Naturkatastrophen und menschliches Versagen, bietet eine Bauleistungsversicherung einen wichtigen Schutz vor den finanziellen Folgen solcher Ereignisse während der Bauphase. Sie dient dazu, unvorhergesehene Schäden an Bauwerken abzudecken und sicherzustellen, dass das Bauvorhaben trotz unerwarteter Ereignisse fortgesetzt werden kann, ohne dass die Beteiligten hohe finanzielle Verluste erleiden.
Bauleistungsversicherung für alle Beteiligten
Üblicherweise sind über eine Bauleistungsversicherung Bauunternehmen, Bauherren und Bauherrinnen sowie andere am Bau beteiligte Parteien versichert. Das können beispielsweise Architekten, Ingenieure, Subunternehmer und Lieferanten sein. Die genauen versicherten Parteien können je nach Versicherungspolice variieren, aber im Allgemeinen sind alle Personen und Unternehmen abgedeckt, die direkt oder indirekt am Bauprojekt beteiligt sind. Nicht nur ich als Bauherr bin versichert, sondern auch alle am Bau beteiligten Bauunternehmer und Handwerker. Deshalb ist es üblich, diese Personengruppen an den Kosten für die Versicherungsbeiträge zu beteiligen. Durch die gemeinsame Absicherung werden Rechtsstreitigkeiten vermieden, und die Bautätigkeiten können zügig fortgeführt werden.
Der Abschluss der Bauleistungsversicherung erfolgt dabei über mich als Bauherrn beziehungsweise den Auftraggeber. Je nach Vereinbarung kann auch der Bauunternehmer die Versicherung abschließen.
Abgesichert durch Bauleistungsversicherung: Was deckt sie ab?
Eine Bauleistungsversicherung sichert verschiedene Risiken während der Bauphase ab. Zu diesen Risiken gehören:
Schäden am Bauwerk: Hierunter fallen Schäden durch Feuer, Explosionen, Sturm, Hagel, Wasser, Diebstahl, Vandalismus und andere unvorhergesehene Ereignisse.
Zusätzliche Kosten: Wenn durch einen versicherten Schaden Bauarbeiten verzögert werden, können zusätzliche Kosten für die Wiederherstellung des Bauwerks oder für die Fortsetzung der Bauarbeiten abgedeckt werden.
Schäden an Baustoffen und Bauteilen: Die Versicherung deckt Verluste ab, die durch beschädigte oder gestohlene Materialien auf der Baustelle entstehen. Dazu gehören Diebstähle bereits verbauter Elemente, Missgeschicke von Arbeitern, Vandalismus an der Baustelle, außergewöhnlich starke Witterungsbedingungen, Unwetter, Stürme, Überschwemmungen, Materialfehler sowie unbekannte Eigenschaften der Bodenmasse.
Insgesamt dient die Bauleistungsversicherung dazu, Bauherren, Bauunternehmer und andere am Bau Beteiligte vor finanziellen Verlusten zu schützen, die durch unvorhergesehene Ereignisse während des Bauprozesses entstehen können.
Was eine Bauleistungsversicherung zusätzlich abdecken kann
Weitere mögliche Leistungen umfassen die Erstattung von:
- Zusätzlichen Aufräumkosten: Falls zusätzliche Kosten für die Beseitigung von Trümmern und anderen Rückständen entstehen.
- Schadensuchkosten: Kosten, die für die Untersuchung und Lokalisierung von Sch:äden anfallen.
- Kosten für Baugrund und Boden: Dies beinhaltet Kosten im Zusammenhang mit Bodenuntersuchungen, Bodenverbesserungen oder Bodenentsorgung.
- Glasbruchschäden bis zum Bauende: Schäden an Glasbauteilen auf der Baustelle bis zum Abschluss des Baus werden erstattet.
- Sturm- und Leitungswasserschäden an vorzeitig fertig gestellten Teilen des Bauwerkes: Schäden durch Sturm oder Leitungswasser an bereits fertiggestellten Teilen des Gebäudes vor dem Abschluss des gesamten Baus sind abgedeckt.
- Schäden an Photovoltaikanlagen: Falls Photovoltaikanlagen in die Bausumme eingerechnet wurden, werden Schäden an diesen Anlagen ebenfalls erstattet.
Diese zusätzlichen Leistungen bieten einen erweiterten Schutz während des Bauprozesses und tragen dazu bei, unvorhergesehene Kosten zu minimieren
In welchen Fällen tritt die Bauleistungsversicherung nicht ein?
Es gibt bestimmte Umstände, unter denen eine Bauleistungsversicherung nicht in Anspruch genommen werden kann:
- Insolvenz des Bauunternehmens: Wenn das beauftragte Bauunternehmen Insolvenz anmeldet, ist die Versicherung nicht verpflichtet, für Folgekosten einzustehen.
- Baumängel durch unsachgemäße Arbeit: Schäden, die auf mangelhafte Planung oder unsachgemäße Ausführung der Bauarbeiten zurückzuführen sind, sind nicht durch die Versicherung abgedeckt.
- Diebstahl nicht eingebauter Bauelemente: Die Versicherung erstattet nur die Kosten gestohlener Bauelemente, wenn sie bereits eingebaut sind.
- Pfusch am Bau: Eine Bauleistungsversicherung schützt nicht vor Kosten, die durch Pfusch am Bau entstanden sind. In solchen Fällen haftet der Bauunternehmer gegenüber dem Bauherren.
- Schäden durch Feuer, Blitzschlag oder Explosion: Diese Risiken sind normalerweise nicht in der Bauleistungsversicherung enthalten. Es wird empfohlen, eine zusätzliche Feuerrohbauversicherung abzuschließen, um sich gegen diese Gefahren abzusichern.
Es ist wichtig, die Bedingungen und Ausschlüsse der Bauleistungsversicherung zu kennen und gegebenenfalls zusätzliche Versicherungen abzuschließen, um einen umfassenden Schutz während des Bauprojekts zu gewährleisten.
Wie hoch ist die Versicherungssumme zu wählen?
- Faktoren, die die Versicherungssumme beeinflussen
- Größe und Umfang des Bauprojekts
- Art der abzudeckenden Risiken
- Anforderungen des Bauherrn oder Auftraggebers
- Zweck der Versicherungssumme
- Deckung aller potenziellen Schäden während der Bauphase
- Kosten für Reparaturen, Wiederaufbau oder Ersatz von beschädigten oder zerstörten Bauteilen
- Deckung anderer damit verbundener Ausgaben
- Wichtigkeit der angemessenen Festlegung der Versicherungssumme
- Sicherstellung ausreichender Deckung im Ernstfall
- Vermeidung von finanziellen Engpässen durch Unterdeckung
Eine sorgfältige Festlegung der Versicherungssumme ist entscheidend, um einen umfassenden Schutz während des Bauprojekts zu gewährleisten und potenzielle Risiken effektiv zu minimieren.
Welchen Zeitraum deckt eine Bauleistungsversicherung ab?
Die Laufzeit einer Bauleistungsversicherung richtet sich üblicherweise nach den Erfordernissen des Bauprojekts sowie den getroffenen Vereinbarungen zwischen den Parteien. Im Allgemeinen erstreckt sich die Deckung dieser Versicherung von Baubeginn bis zur Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes. Diese Zeitspanne kann, bedingt durch die Größe und Komplexität des Projekts, einige Monate bis hin zu mehreren Jahren betragen. Typischerweise sind die Bauarbeiten für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten versichert. Nach Abschluss der Bauarbeiten und erfolgter Übergabe des Bauwerks endet üblicherweise die Versicherungsdeckung. Sollte sich die Bauzeit jedoch verlängern, ist es in der Regel möglich, die Versicherung zu verlängern, wofür dann eine einmalige Zahlung erforderlich ist.
Bauleistungsversicherung vs. Feuerrohbauversicherung
Die Feuerrohbauversicherung und die Bauleistungsversicherung haben beide das Ziel, Bauprojekte abzusichern, aber sie decken unterschiedliche Risiken ab.
- Feuerrohbauversicherung:
- Schutz während der Bauzeit vor Schäden durch Feuer
- Typische abgedeckte Schäden: Brand-, Blitzschlag- und Explosionsschäden während des Rohbaus
- Bauleistungsversicherung:
- Bietet umfassenderen Schutz als die Feuerrohbauversicherung
- Deckt breitere Palette von Risiken ab, wie Sturm, Hagel, Einbruchdiebstahl, Vandalismus und andere unvorhergesehene Ereignisse
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten:
- Beide Versicherungen sichern Bauprojekte ab, jedoch gegen unterschiedliche Risiken.
- Feuerrohbauversicherung: Schutz vor Feuerschäden während der Bauphase
- Bauleistungsversicherung: Schutz vor einer Vielzahl von Risiken während der Bauphase
- Einige Versicherer bieten für Neubauten eine beitragsfreie Feuerrohbauversicherung für bis zu 36 Monate an.
- Fazit:
- Die Feuerrohbauversicherung und die Bauleistungsversicherung ergänzen sich, um Bauprojekte angemessen abzusichern.
- Je nach den spezifischen Bedürfnissen und Risiken eines Bauprojekts können beide Versicherungen oder nur eine davon erforderlich sein.
BAULEISTUNGSVERSICHERUNG VS. BAUHERRENHAFTPFLICHTVERSICHERUNG
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung und die Bauleistungsversicherung sind zwei verschiedene Arten von Versicherungen, die im Baubereich eingesetzt werden, aber sie decken unterschiedliche Risiken ab:
Die Bauleistungsversicherung hingegen deckt Schäden am eigenen Bauwerk während der Bauphase ab. Dies können Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Diebstahl von Baustoffen oder Vandalismus sein. Die Bauleistungsversicherung schützt die Baustelle selbst sowie die bereits eingebauten Materialien und Bauteile vor unvorhergesehenen Ereignissen. Sie dient dazu, die finanziellen Kosten für Reparaturen oder den Wiederaufbau des Bauwerks zu decken.
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt dich und andere beteiligte Parteien vor Schadensersatzansprüchen Dritter, die während des Bauprojekts entstehen können. Sie deckt in der Regel Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die auf der Baustelle auftreten. Zum Beispiel, wenn ein Passant aufgrund von Bauarbeiten verletzt wird oder wenn Bauarbeiten das Eigentum eines Nachbarn beschädigen. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung bietet jedoch keinen Schutz für Schäden am eigenen Bauwerk.
Insgesamt bieten beide Versicherungen wichtige Absicherungen für Bauprojekte, jedoch decken sie unterschiedliche Risiken ab. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt vor Schadensersatzansprüchen Dritter, während die Bauleistungsversicherung Schäden am eigenen Bauwerk abdeckt. Oft werden beide Versicherungen in Kombination genutzt, um einen umfassenden Schutz während des Bauprozesses zu gewährleisten.
Kosten der Bauleistungsversicherung gerecht verteilen: Eine gängige Praxis für Bauprojekte
Selbstverständlich können die Kosten für die Bauleistungsversicherung auf die beteiligten Unternehmen und Handwerker umgelegt werden. Dies ist eine gängige Praxis und dient dazu, alle Parteien, die am Bauprojekt beteiligt sind, angemessen abzusichern. Es ist jedoch wichtig, dass im Leistungsverzeichnis ein entsprechender Hinweis darauf vorhanden ist, damit diese Kosten gerecht verteilt werden können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle Beteiligten ihren fairen Anteil an der Versicherung tragen und im Falle von Schäden angemessen geschützt sind.
Preisgestaltung in der Bauleistungsversicherung
Der Preis in der Bauleistungsversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Größe und Komplexität des Bauprojekts, die gewünschte Deckungssumme, der Standort des Bauprojekts und der gewählte Versicherer. Die Kosten werden in der Regel als jährliche Prämie berechnet, die vom Bauherrn oder Auftraggeber entrichtet wird. Diese Prämie kann von Versicherer zu Versicherer variieren und hängt auch von der Risikobewertung des Bauprojekts ab. Zusätzliche Deckungsoptionen können zu höheren Beiträgen führen, wobei teurere Varianten oft erweiterten Schutz und Zusatzservices bieten. Es ist wichtig, die Leistungen und Preise der Anbieter sorgfältig zu vergleichen, um das passende Paket auszuwählen.
Fazit
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